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Amsterdamer Polizei beendet Geiselnahme in Apple-Shop mit spektakulärem Einsatz
Die Amsterdamer Polizei hat eine Geiselnahme in einem Apple-Geschäft in der Innenstadt auf spektakuläre Weise beendet. Der Täter sei überwältigt worden, indem er gezielt mit einem Auto angefahren wurde, teilte die niederländische Polizei in der Nacht zu Mittwoch mit. Die letzte Geisel habe sich wie ein "Held" verhalten und sei in Sicherheit. Der 27-jährige Geiselnehmer kam demnach "schwer verletzt" ins Krankenhaus.
Der Geiselnehmer hatte 200 Millionen Euro in Form von Kryptowährung gefordert, wie die Behörden bei einer Pressekonferenz in der Nacht zu Mittwoch mitteilten. Die letzte Geisel sowie vier Menschen, die sich ohne Wissen des Geiselnehmers in einem Schrank versteckt hatten, seien in Sicherheit und offenbar unversehrt.
Zuvor hatten bereits mehrere Menschen den Laden des US-Elektronikriesen Apple am Leidseplein, einem auch bei Touristen sehr beliebten Platz im Zentrum von Amsterdam, verlassen können. Aus seiner Sicht habe die letzte Geisel "eine Art Heldenrolle gespielt", sagte der Amsterdamer Polizeichef Frank Paauw. "In einem Bruchteil von Sekunden entkam er aus seiner Geisel-Situation." Anderenfalls wäre es "eine noch längere und bösere Nacht geworden", hob Paauw hervor.
Die Tat hatte die Geiseln, Anwohner und Polizei fast fünf Stunden lang in Atem gehalten. Gegen 17.30 Uhr war der Polizei ein mutmaßlicher Raubüberfall durch einen bewaffneten Mann gemeldet worden. Die ersten Beamten vor Ort stellten fest, dass der Tarnkleidung tragende Täter eine automatische Waffe besaß.
Bald darauf wurde klar, dass der Mann eine zweite Feuerwaffe hatte. Zudem wurde vermutet, dass er möglicherweise einen Sprengstoffgürtel trug. Der Platz wurde umgehend abgeriegelt, die Cafés und Theater im umliegenden Shopping- und Ausgehviertel wurden geschlossen.
Mehr als 70 Menschen konnten das Apple-Shop-Gebäude verlassen, einen Kunden nahm der Bewaffnete aber als Geisel und hielt ihn an der Schulter fest. Medienberichten zufolge handelte es sich um einen 44-jährigen Briten. Vier weitere Menschen hätten es nicht hinaus geschafft und sich deshalb im Erdgeschoss des Gebäudes in einem Schrank versteckt, sagte der Amsterdamer Polizeichef Frank Paauw.
Auf Aufnahmen in Online-Netzwerken war zu sehen, wie ein Mann mit einer Schusswaffe einen unbewaffneten Mann festhält. Nach Angaben des Senders AT5 berichteten mehrere Menschen vor Ort, Schüsse in dem Apple Store gehört zu haben. Tatsächlich waren am Tag nach der Tat Einschusslöcher am Schaufenster des Ladens zu sehen.
Der Geiselnehmer forderte 200 Millionen Euro in Kryptowährung und drohte damit, sich in die Luft zu sprengen. Gegen 22.30 Uhr bat die Geisel um Wasser. Sie verließ offenbar deswegen das Gebäude und nutzte die Gelegenheit, um schnell wegzurennen.
Der Geiselnehmer rannte ihm hinterher, wurde aber sofort von Spezialeinheiten der Polizei mit einem Fahrzeug umgefahren. Auf der Straße liegend sei der Mann von einem Roboter auf Sprengstoff untersucht worden, er habe aber keinen Sprengstoff am Körper getragen.
Apple teilte mit, dass sein Laden in Amsterdam am Mittwoch und Donnerstag geschlossen bleibe. Die übrigen Apple-Filialen in den Niederlanden sollten laut Website des Elektronikkonzerns am Mittwoch ebenfalls nicht öffnen.
C.Cassis--PC