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Dominikanische Republik trauert um mehr als 120 Todesopfer von Disco-Unglück
Nach dem Einsturz eines Disco-Daches in der Dominikanischen Republik ist die Zahl der Opfer auf über 120 gestiegen. 124 Leichen seien bisher geborgen worden, sagte der Rettungsdienstchef Juan Manuel Méndez am Mittwoch vor Journalisten. Bei der Suche nach Überlebenden unter den Trümmern blieben den Helfern noch "24 bis 36 Stunden". Präsident Luis Abinader rief eine dreitägige Staatstrauer aus.
Die Nationalität der Todesopfer in dem auch bei deutschen Urlaubern beliebten Land war zunächst weiter unklar. 155 Menschen, die bei dem Unglück in der Nacht zum Dienstag verletzt worden waren, wurden laut Méndez im Krankenhaus behandelt.
Das Dach des beliebten Clubs "Jet Set" war während eines Konzerts von Merengue-Star Rubby Pérez plötzlich eingestürzt. Auch Pérez kam bei dem Unglück ums Leben, wie sein Manager bestätigte. Unter den Todesopfern befanden sich zudem zwei frühere Profi-Baseballspieler der US-Major League.
Dutzende Menschen verbrachten die Nacht zum Mittwoch vor der Ruine der Diskothek sowie vor den Krankenhäusern und der Leichenhalle von Santo Domingo und warteten auf Nachricht über das Schicksal ihrer Angehörigen. Seit dem frühen Dienstagnachmittag seien keine Überlebenden mehr gefunden worden, sagte Rettungsdienstchef Méndez.
Suchteams aus Puerto Rico und Israel unterstützten laut Méndez die rund 300 Einsatzkräfte an der Unglücksstelle. Die Identifikation der geborgenen Leichen lief demnach auf Hochtouren, die Behörden wollten so bald wie möglich Angaben zur Nationalität der Opfer machen.
Die Konzertbesucherin Iris Peña schilderte im Sender SIN, wie sie und ihr Sohn das Unglück überlebten: "Auf einmal rieselte Putz wie Staub in unsere Drinks auf dem Tisch", sagte sie. "Dann fiel ein Stein herunter und zerbrach den Tisch, an dem wir saßen, und wir sind rausgerannt." Die Erschütterung der herabfallenden Decke habe sich angefühlt "wie ein Erdbeben".
Wieviele Gäste sich zum Zeitpunkt des Unglücks in dem Nachtclub aufgehalten hatten, war unklar. In Medienberichten war von 500 bis 1000 Gästen die Rede.
Das Karibikland Dominikanische Republik ist wegen seiner Strände und seiner Partykultur auch bei deutschen Touristen beliebt. Nach Angaben des Tourismusministeriums kamen 2024 mehr als elf Millionen Besucher ins Land.
Nogueira--PC