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G7-Gipfel: Bundesregierung hofft auf Einbindung Trumps
Die Bundesregierung hofft darauf, US-Präsident Donald Trump beim bevorstehenden Gipfel der sieben großen Industriestaaten (G7) in Kanada in gemeinsame Positionen des Westens einzubinden. "Das Wichtigste ist, dass wir es schaffen, als G7 ein Signal der Einigkeit zu senden", hieß es am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin. Der Gipfel im kanadischen Urlaubsort Kananaskis werde zeigen, in wie weit der als Kritiker des Multilateralismus bekannte US-Präsident zu einem gemeinsamen Vorgehen mit der westlichen Staatengruppe bereit sei - etwa in der Ukraine-Politik oder in Handelsfragen.
Das erste Treffen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) vergangene Woche mit Trump in Washington sei "ja bekanntlich harmonisch verlaufen", hieß es aus dem Umfeld des Kanzlers. "Jetzt ist der nächste Test: Wie sieht es in einer Teamsituation aus? Und wie gut gelingt den G7, diesen Teamgeist nach außen zu tragen?" Für den Kanzler stehe der Gipfel in Kanada "in der Fortsetzung seiner Reise nach Washington".
In der Bundesregierung wurde darauf verwiesen, dass Trump beim letzten G7-Gipfel in Kanada vor sieben Jahren für einen Eklat sorgte, weil er nachträglich beim Rückflug von dem Gipfel seine Unterschrift unter das ausgehandelte Abschluss-Statement zurückzog. Ein solches Szenario wollten die kanadischen Gastgeber diesmal vermeiden, indem auf ein breites Statement zu allen Themen verzichtet werde.
Eine solche Abschlusserklärung wäre "mühsam" mit allen Gipfelteilnehmern abzustimmen, hieß es in Berlin. Stattdessen solle es einzelne Erklärungen der G7-Staaten zu bestimmten Themen geben - etwa zur Migration, zur künstlichen Intelligenz, zu kritischen Rohstoffen und - auf Wunsch Kanadas - zu Waldbränden. In der Erklärung zu den Waldbränden könnte auch auf den Klimaschutz verwiesen werden.
Für die Bundesregierung sei bei dem Gipfel "elementar, dass die beiden außen- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen in angemessener Form adressiert werden" - nämlich die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine und ein Bekenntnis zur Kooperation bei Wirtschaft und Handel.
Eine Konfrontation zwischen den USA und den restlichen Mitgliedern der G7-Gruppe erwartet die Bundesregierung nicht. "Das ist keine durchgehende sechs-zu-eins-Konstellation", hieß es in Regierungskreisen in Berlin. Im Verhältnis zur Regierung Trump zeigten sich durchaus Spielräume auf: "Die Nuancen werden größer."
Der G7-Gipfel findet am Montag und Dienstag in Kananaskis in den kanadischen Rocky Mountains statt. Dazu werden die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada anreisen.
P.Queiroz--PC