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Straßburg plant Partnerschaft mit Palästinenserlager - Proteste
Die französische Stadt Straßburg plant eine Partnerschaft mit einem Palästinenserlager im Westjordanland und hat zugleich die bestehende Städtepartnerschaft mit dem israelischen Ort Ramat Gan suspendiert. Die Abgeordneten des Stadtrats stimmten am Montag mit 49 zu zehn Stimmen für dieses Vorhaben, das von einer Protestveranstaltung des jüdischen Dachverbandes begleitet war.
"Es ist eine symbolische Geste, die es ermöglicht, Brücken zu den Palästinensern zu schlagen", sagte die Grünen-Bürgermeisterin Jeanne Barseghian. Die Partnerschaft mit dem palästinensischen Flüchtlingslager Aïda nördlich von Bethlehem solle vor allem der Jugend gewidmet sein. Geplant seien eine Zusammenarbeit in Kultur und Sport, aber auch bei Frauenrechten und Digitalisierung. Straßburg hat bereits seit längerem Kontakte zum Flüchtlingslager Aïda, 2023 hatten palästinensische Tänzer und Sänger an einem Musikfestival in der französischen Stadt teilgenommen.
Die Opposition warf der Bürgermeisterin vor, durch diese Aktion den israelisch-palästinensischen Konflikt nach Frankreich zu importieren und einen Teil der Bevölkerung vor den Kopf zu stoßen. Barseghian betonte, dass die seit drei Jahrzehnten bestehende Städtepartnerschaft mit Ramat Gan nur unterbrochen werden solle. "Die engen Verbindungen sollen nicht abgebrochen werden. Ziel ist es, sie fortzusetzen, (...) sobald die Waffen schweigen", betonte sie.
Vor Beginn der Sitzung des Stadtrats hatten etwa 50 Vertreter der jüdischen Gemeinde gegen das Vorhaben protestiert. "Die Bürgermeisterin will einen Teil der Wählerschaft umwerben", sagte Thierry Roos. Der jüdische Dachverband hatte zuvor bereits kritisiert, dass Barseghian sich beim Besuch einer palästinensischen Delegation mit einem Palästinensertuch gezeigt hatte.
Nogueira--PC