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Roglic verliert nach Sturz Zeit - del Toro holt Rosa Trikot
Topfavorit Primoz Roglic hat auf den weißen Straßen der Toskana einen schwarzen Tag erlebt und im Kampf um seinen zweiten Gesamtsieg beim Giro d'Italia einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Der slowenische Kapitän des deutschen Radsport-Topteams Red Bull-Bora-hansgrohe verlor auf der schweren Schotteretappe am Sonntag nach einem Sturz einiges an Zeit und geht mit deutlichem Rückstand in die zweite Giro-Woche ab Dienstag.
"Es war einfach hart. Wir müssen es so hinnehmen und schauen, was wir jetzt machen können", sagte Roglic: "Manchmal verliert man, manchmal gewinnt man. Der Giro ist noch lang."
Den Sieg auf dem neunten Teilstück sicherte sich nach 181 km auf der berühmten Piazza del Campo in Siena der Belgier Wout van Aert (Visma-Lease a Bike) in einem Zweiersprint vor dem mexikanischen Jungstar Isaac del Toro (UAE Team Emirates-XRG), der damit das Rosa Trikot des Gesamtführenden übernahm. Nach neun Etappensiegen bei der Tour de France und zwei Tageserfolgen bei der Vuelta siegte van Aert erstmals bei der Italien-Rundfahrt.
Roglic erreichte das Ziel mit 2:22 Minuten Rückstand. Auch del Toros Teamkollege Juan Ayuso (Spanien), der als Roglics größter Rivale gehandelt worden war, nahm dem Slowenen als Tagessiebter (+1:07) Zeit ab. In der Gesamtwertung führt der 21 Jahre alte del Toro mit 1:13 Minuten Vorsprung auf den ein Jahr älteren Ayuso. Roglic ist mit 2:25 Minuten Rückstand Zehnter. Der Italiener Diego Ulissi, der am Samstag die Gesamtführung übernommen hatte, musste das Rosa Trikot nach nur einem Tag wieder abgeben.
Zwischen Gubbio und Siena waren fünf Schotterabschnitte über insgesamt 29,5 km in der Tradition des Eintagesrennens Strade Bianche zu absolvieren, das alljährlich auf der Piazza del Campo endet. Dort hatte Anfang März Roglics Landsmann Tadej Pogacar zum dritten Mal triumphiert - auch der Vorjahressieger des Giro, der diesmal nicht am Start ist, war dabei gestürzt.
Bei Pogacar blieb das Malheur damals weitgehend folgenlos. Anders bei Roglic: 50 km vor dem Ziel war er gemeinsam mit Mountainbike-Olympiasieger Tom Pidcock, dem "Strade"-Sieger von 2023, zu Fall gekommen. Blutend und in der Folge auch mit mechanischen Problemen hetzte der Routinier dem Feld hinterher, mehr als Schadensbegrenzung war aber nicht mehr drin.
Am Montag steht der zweite Ruhetag der Italien-Rundfahrt an. Das Rennen wird am Dienstag mit dem zweiten Einzelzeitfahren fortgesetzt. Der Kurs führt dann über 28,6 km von Lucca nach Pisa.
F.Moura--PC