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Spanische Justiz untersucht Schicksal von in NS-Lagern ermordeten Landsleuten
Die spanische Justiz will das Schicksal von mehr als 4000 Landsleuten während der Nazi-Zeit untersuchen lassen, die vom Exil in Frankreich in Vernichtungslager abtransportiert und dort ermordet wurden. Die Generalstaatsanwaltschaft in Madrid teilte am Montag mit, in den Ermittlungen solle herausgefunden werden, ob es eine "gemeinsame Strategie" des Franco-Regimes und der Nazi-Diktatur für die Festnahme von Spaniern in Frankreich und deren Deportation in Vernichtungslager gegeben habe.
Nach dem Sieg des rechtsgerichteten Generals Francisco Franco im spanischen Bürgerkrieg (1936-39) waren hunderttausende Spanier nach Frankreich geflüchtet. Zum Tod von 4435 Spaniern in den Vernichtungs- und Konzentrationslagern der Nazis liegen Sterbeurkunden vor.
Die meisten der aus Frankreich deportierten Spanier seien in die Lager Mauthausen und Gusen in Österreich gebracht worden, teilte nun die für Menschenrechtsfragen zuständige Abteilung der Staatsanwaltschaft mit. Dort seien sie zu Opfern von "Zwangsarbeit, Folter, Verschwindenlassens und Mord" geworden.
Die Ermittlungen zum Schicksal dieser Menschen werden im Rahmen des Gesetzes zur demokratischen Erinnerung stattfinden, das die linksgerichtete Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez auf den Weg gebracht hatte und das im Jahr 2022 verabschiedet worden war. Das Gesetz soll der Rehabilitierung von Opfern der Franco-Diktatur dienen, die bis 1975 andauerte.
Das Gesetz war neben der Exhumierung Francos aus seinem Mausoleum nahe Madrid der zweite wichtige Baustein bei der Aufarbeitung der Diktatur durch die Sánchez-Regierung. 2019 waren die Überreste des Diktators aus seiner monumentalen Grabstätte in das Familiengrab auf einem Friedhof der Hauptstadt umgebettet worden.
H.Silva--PC