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Musikerin beschuldigt Ex-Chef der Grammy-Akademie in Klage der Vergewaltigung
Der frühere Chef der Grammy-Akademie, Neil Portnow, ist von einer Musikerin wegen sexueller Übergriffe verklagt worden. In der bei einem Gericht in Manhattan eingereichten Klage wirft die Frau dem inzwischen 75-Jährigen vor, sie im Jahr 2018 in einem New Yorker Hotelzimmer unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben, wie die "New York Times" am Mittwoch berichtete. Der Akademie wirft sie demnach Fahrlässigkeit vor.
Laut der Klageschrift, aus denen die "NYT" zitiert, gab die anonyme Klägerin an, sich nach einem von Portnow servierten Glas Wein "benommen" gefühlt und später das Bewusstsein verloren zu haben. In der Nacht sei sie dann mehrmals während der sexuellen Angriffe des Managers aufgewacht. Dieser habe unter anderem versucht, "gewaltsam" in sie einzudringen.
Die Klägerin beschuldigte dem Bericht zufolge zudem die für die Verleihung der Grammy-Awards zuständige Akademie, ihre spätere Anzeige gegen Portnow ignoriert zu haben.
Die Klage erinnert an Krisenzeiten des Musikindustrie-Verbands, die sein Image schwer angekratzt hatten. Portnow war 2019 nach 17 Jahren an der Spitze der Akademie wegen sexistischer Äußerungen entlassen worden. Seine kurzzeitige Nachfolgerin Deborah Dugan wies nach ihrer Suspendierung auf zahlreiche Missstände innerhalb der Organisation hin.
Auch beschuldigte sie Portnow, eine nicht näher genannte ausländische Musikerin vergewaltigt zu haben - dieselbe, die laut "New York Times" nun die Klage eingereicht hat. Dugan sagte damals, dies sei der "eigentliche Grund, warum ihr Vertrag nicht verlängert" worden sei.
Die betreffende Musikerin hatte bislang geschwiegen, Portnow die Anschuldigungen stets zurückgewiesen. Einer seiner Vertreter bekräftigte am Mittwoch, die Behauptungen seien "ein Produkt der Fantasie der Klägerin". Sie seien zweifellos eine Reaktion auf Portnows "Weigerung, ihren skandalösen Forderungen nach Geld und Hilfe bei der Beschaffung eines US-Aufenthaltsvisums nachzukommen".
Die Grammy-Akademie kündigte in einer Stellungnahme gegenüber AFP an, sich "in diesem Rechtsstreit energisch zu verteidigen". Sie sei nach wie vor der Auffassung, dass die Vorwürfe unbegründet seien.
G.Machado--PC