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Weltartenkonferenz vor "historischer" Entscheidung zum Schutz der Haie
Bei der Weltartenkonferenz in Panama steht eine möglicherweise "historische" Entscheidung zum Schutz von Haien an. Die Teilnehmerstaaten wollen noch vor Ende des Treffens am Freitag darüber abstimmen, ob dutzende Hai-Arten künftig ins weltweite Artenschutzabkommen aufgenommen werden. Konkret geht es um eine von der Europäischen Union (EU) und 15 weiteren Ländern vorgelegte Initiative, die eine der umstrittensten Themen auf der am 14. November begonnenen Konferenz war.
Bei der Konferenz beraten die Vertragsstaaten darüber, welche Tiere unter den Schutz des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten frei lebenden Tieren und Pflanzen (Cites) gestellt werden sollen. Laut dem nun zur Abstimmung stehenden Vorstoß sollen dutzende Grundhai- und Hammerhai-Arten in Anhang zwei des Abkommens aufgenommen werden. Dies bedeutet, dass sie zwar akut nicht vom Aussterben bedroht, aber potentiell vom Handel gefährdet sind - Handel mit ihnen wird nur erlaubt, wenn er nachhaltig ist.
Wenn die Konferenz die Aufnahme der Hai-Arten beschließt, wäre dies "eine historische Entscheidung", sagte die Delegierte Shirley Binder vom Gastgeberland Panama, das sich auch für den Vorstoß stark gemacht hatte. "Zum ersten Mal würde eine große Zahl von Hai-Arten in Cites aufgenommen, die insgesamt etwa 90 Prozent des Marktes entsprechen." Allerdings sei nicht sicher, ob der Schutz wirklich beschlossen werde: Vor allem Japan und Peru wehrten sich bis zuletzt heftig gegen diesen Schritt.
Haifleisch und besonders Haiflossensuppe gelten vor allem in ostasiatischen Ländern als Delikatesse. Oft werden die Tiere, nachdem ihnen die Flossen abgeschnitten wurden, wieder ins Meer geworfen, wo sie einen langsamen Tod sterben. Für ein Kilogramm Haiflossen werden umgerechnet rund tausend Euro gezahlt, der Markt für den Handel mit ihnen wird auf 500 Millionen Euro pro Jahr geschätzt.
Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen Cites wurde 1973 geschlossen und regelt den internationalen Handel mit Wildtieren und -pflanzen. Bei den regelmäßigen Vertragsstaatenkonferenzen wie jetzt in Panama werden die Listen der Arten, für die Handelsbeschränkungen gelten, angepasst. Derzeit umfasst das Abkommen mehr als 5800 Tier- und 30.000 Pflanzenarten.
N.Esteves--PC