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Fieberhafte Fahndung nach mutmaßlich islamfeindlichem Mord in Moschee in Frankreich
Nach einem mutmaßlich islamfeindlich motivierten Mord in einer Moschee in Südfrankreich hat die Polizei unter Hochdruck nach dem Täter gefahndet. Die Behörden warnten am Wochenende, der rund 20 Jahre alte Mann sei "potenziell höchst gefährlich" und könnte weitere Gewalttaten verüben. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron verurteilte "Rassismus und Hass aufgrund von Religion".
Die Bluttat hatte sich am Freitag in einer Moschee in der kleinen Gemeinde La Grand-Combe nördlich von Alès zugetragen. Der Angreifer tötete einen aus Mali stammenden Gläubigen mit dutzenden Messerstichen. Anschließend filmte er den Sterbenden mit seinem Handy und rief dabei islamfeindliche Flüche.
Das Video der Tat schickte der Mann offenbar an eine Kontaktperson, die die Aufnahmen in einem Onlinedienst veröffentlichte und später löschte. Der Angreifer konnte fliehen. Er ist nach Angaben der Behörden französischer Staatsbürger, wurde 2004 in Lyon geboren, hatte keine Vorstrafen und war offenbar arbeitslos.
Staatsanwalt Abdelkrim Grini sagte der Nachrichtenagentur AFP, aus den "wirren Äußerungen" des Angreifers in dem Video könne die Absicht abgeleitet werden, weitere Taten zu verüben. Es sei deswegen "äußerst wichtig", den jungen Mann zu fassen. Zum möglichen Motiv des Angreifers sagte der Staatsanwalt, es werde in alle Richtungen ermittelt, am wahrscheinlichsten sei aber eine "muslimfeindliche Tat".
Politiker verurteilten am Wochenende den Mord. "Rassismus und Hass aufgrund von Religion werden in Frankreich nie Platz haben", schrieb Staatschef Macron im Kurzbotschaftendienst X. "Die Freiheit der Religionsausübung ist unantastbar." Macron sicherte der Familie des Ermordeten und der muslimischen Gemeinschaft in Frankreich "die Unterstützung der Nation" zu.
Premierminister François Bayrou verurteilte eine "islamfeindliche Gräueltat" und sicherte eine Bestrafung des flüchtigen Täters zu. Alle Ressourcen des Staates seien mobilisiert, um den Angreifer zu fassen und zu bestrafen. Zahlreiche Menschen nahmen am Sonntag in La Grand-Combe - einem Ort mit weniger als 5000 Einwohnern - an einem Trauermarsch teil.
Zum Zeitpunkt des Angriffs hatten sich das Opfer und der Täter allein in der Khadidja-Moschee befunden. Der Angreifer stach bis zu 50-mal auf sein Opfer ein und ergriff dann die Flucht. Der Tote wurde später gefunden, als weitere Gläubige zum Freitagsgebet in der Moschee eintrafen. Das Opfer war wie jeden Freitag am Morgen in die Moschee gekommen, um das Gotteshaus vor dem Gebet zu putzen.
H.Portela--PC