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Hohe Arzneimittelpreise: Trump macht Druck auf Pharmakonzerne
US-Präsident Donald Trump hat Pharmakonzerne erneut zur Senkung der Arzneimittelpreise in den Vereinigten Staaten aufgerufen. Er gab den Firmen dafür am Donnerstag weitere 60 Tage Zeit, wie die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, in Washington mitteilte. Eine von Trump im Mai gesetzte 30-Tage-Frist war ergebnislos abgelaufen. Auch das deutsche Unternehmen Boehringer Ingelheim hat Trump im Visier.
In Briefen an 17 Konzernchefs drohte Trump, die US-Regierung werde "jedes Werkzeug" einsetzen, "um amerikanische Familien vor weiterhin missbräuchlichen Praktiken der Medikamentenpreisgestaltung zu schützen". Welche Instrumente gemeint seien, erklärte er in seinem Onlinedienst Truth Social nicht. Die Briefe gingen unter anderem an die US-Unternehmen Eli Lilly und AbbVie und Medienberichten zufolge überdies an Pfizer, Boehringer Ingelheim in Deutschland, Sanofi in Frankreich, Novartis in der Schweiz und GlaxoSmithKline (GSK) in Großbritannien.
Im Mai hatte Trump ein Dekret unterzeichnet, das die Preise für rezeptpflichtige Medikamente in den USA deutlich senken soll. Zugleich kritisierte er das "sozialistische Gesundheitssystem in Deutschland", das mit zur schwierigen Lage in den USA beigetragen habe.
Trumps wirft Pharmakonzernen vor, "ihre Produkte stark zu rabattieren, um Zugang zu ausländischen Märkten zu erhalten" - etwa in Deutschland und anderen EU-Ländern. Die entgangenen Erlöse holten sie dann durch "extrem hohe Preise" in den USA wieder herein.
Trump will die Kosten für in den USA verkaufte Medikamente an den niedrigsten Preis binden, der in anderen Ländern für dasselbe Medikament gezahlt wird. Zugleich will er die Pharmakonzerne so zwingen, in Europa mehr für ihre Arzneimittel zu verlangen.
Ob die Rechnung aufgeht, ist unklar: Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit (2017-2021) versucht, die Medikamentenpreise in den USA zu senken. Seine Pläne scheiterten jedoch am Widerstand der Pharmaindustrie.
H.Portela--PC