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Kreise: Trump hat Kiew zu Aufgabe des Donbass gedrängt
US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj bei dessen Besuch vergangene Woche in Washington nach Angaben eines hochrangigen ukrainischen Vertreters zur Aufgabe der ostukrainischen Region Donbass gedrängt. Trump habe Selenskyj aufgefordert, ukrainische Truppen aus den noch von Kiew kontrollierten Teilen des Donbass abzuziehen, erklärte der Vertreter am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Die Gespräche waren demnach "angespannt" und "nicht einfach".
Im Gegenzug für die Gebietsabtretungen habe Trump Frieden in Aussicht gestellt, erklärte der ukrainische Vertreter. Es habe sich angefühlt, als würden sich die Verhandlungen um ein Ende des Krieges in der Ukraine "in die Länge ziehen" und "im Kreis drehen".
Trump hatte sich nach dem Gespräch mit Selenskyj in Washington am Freitag zuversichtlich gezeigt, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einer Beendigung des Krieges bewegen zu können. Anders als von Selenskyj erhofft sagte der US-Präsident bei dem Treffen keine Tomahawk-Marschflugkörper für den Kampf gegen Russland zu. Stattdessen rief Trump die Ukraine am Sonntag auf, auf den russisch besetzten Teil des Donbass zu verzichten: "Lasst ihn so zerteilt, wie er jetzt ist."
Die europäischen Staats- und Regierungschefs, unter ihnen auch Selenskyj und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), unterstützen Trumps Friedensbemühungen. Gleichzeitig sprachen sie sich dafür aus, dass die derzeitige Frontlinie im Ukraine-Krieg lediglich der "Ausgangspunkt" für Verhandlungen mit Russland sein sollte.
Trump hatte sich bereits vor einem Treffen mit Putin in Alaska Mitte August an den Kreml-Chef angenähert und einen "Gebietstausch" zwischen der Ukraine und Russland gefordert. Später zeigte sich der US-Präsident dann aber zunehmend enttäuscht über die anhaltenden russischen Angriffe auf die Ukraine. Ende September sagte Trump sogar, die Ukraine könne mit Hilfe der EU ihr gesamtes Staatsgebiet "in seiner ursprünglichen Form zurückgewinnen".
Die bisherigen Bemühungen um ein Friedensabkommen für die Ukraine brachten keinen Durchbruch. Zwischen Mai und Juli hatte es drei Verhandlungsrunden zwischen russischen und ukrainischen Delegationen in Istanbul gegeben. Das einzige greifbare Ergebnis waren umfangreiche Gefangenenaustausche.
E.Raimundo--PC