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Putin-Dekret erlaubt Russland Erhöhung der Treibhausgas-Emissionen
Kreml-Chef Wladimir Putin hat per Dekret eine Erhöhung der Treibhausgas-Emissionen Russlands erlaubt. Die Obergrenze für den Treibhausgas-Ausstoß im Jahr 2035 soll etwa ein Fünftel höher liegen als die Emissionen des Landes im Jahr 2021, wie aus dem am Mittwoch unterzeichneten Dekret hervorgeht. Russland stößt weltweit die viertgrößte Menge Kohlendioxid (CO2) aus.
Putin weist seine Regierung mit dem Dekret an, "bis 2035 eine Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen auf 65 bis 67 Prozent im Vergleich zum Niveau des Jahres 1990" umzusetzen. Dabei soll der Effekt der riesigen russischen Wälder eingerechnet werden, die Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnehmen.
Nach dieser Logik dürfte Russland im Jahr 2035 rund zwei Milliarden Tonnen Treibhausgase in CO2-Äquivalenten ausstoßen. Neben Kohlendioxid gibt es weitere Gase wie Methan, die für die Berechnung entsprechend ihrer Wirkung auf die Erderwärmung umgerechnet werden. Die erlaubte Menge für 2035 ist etwa 22 Prozent größer als der russische Treibhausgas-Ausstoß im Jahr 2021 mit rund 1,7 Milliarden Tonnen.
Russland hat das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet und will ab 2060 nur noch so viel Treibhausgas ausstoßen, wie es selbst wieder speichern kann. Nach Einschätzung von Klima-Organisationen reichen die Pläne des Landes aber längst nicht aus, um die Erderwärmung aufzuhalten. Bei früheren UN-Klimakonferenzen hatte Russland einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen stets abgelehnt, weil die russische Wirtschaft zu großen Teil am Öl- und Gasexport hängt.
Das Land heizt sich nach Angaben des staatlichen meteorologischen Dienstes 2,5 Mal so schnell auf wie der Rest der Welt. Das liegt daran, dass weite Teile Nordrusslands in der arktischen Polarregion liegen, wo die Temperaturen schneller ansteigen.
A.Magalhes--PC