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EU-Außenbeauftragte Kallas warnt Indien vor Zusammenarbeit mit Russland
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat Indien vor einer engeren Zusammenarbeit mit Russland gewarnt. "Indiens Teilnahme an russischen Militärübungen und sein Kauf von russischem Öl" könnten dem Abschluss eines geplanten Handelsabkommens zwischen der EU und Indien im Weg stehen, sagte Kallas am Dienstag in Brüssel. Die EU-Kommission hatte als Ziel ausgegeben, das Abkommen mit Indien bis Jahresende abzuschließen.
"In unserer Partnerschaft geht es nicht nur um Handel, sondern auch um die Verteidigung einer regelbasierten internationalen Ordnung", sagte Kallas weiter. Zugleich mache sich die EU "keine Illusionen" - Russland und Indien hätten eine lange gemeinsame Geschichte, sodass eine vollständige Entkopplung Indiens von Russland schwierig sei.
US-Präsident Donald Trump hatte einen 50-prozentigen Zoll auf Produkte aus Indien verhängt und dies mit Indiens Öleinkäufen aus Russland begründet. Die EU steckt deshalb in einer Zwickmühle: Einerseits will sie gemeinsam mit den USA Russlands wirtschaftliche Einnahmen einschränken, andererseits sucht sie wegen Trumps Zollpolitik weltweit alternative Handelspartner, darunter auch Indien.
Brüssel und Neu Delhi planen einen Gipfel Anfang des kommenden Jahres, bei dem den Plänen zufolge ein Handelsabkommen unterzeichnet werden könnte. Zahlreiche Punkte sind bislang noch offen, darunter unter anderem eine mögliche Anerkennung von Basmati-Reis als geschützte indische Sorte. Die EU hofft ihrerseits auf eine engere Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien und Kraftstoffen sowie Halbleitern.
A.P.Maia--PC