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Menschenrechtsaktivist Mwangi in Kenia festgenommen
Der bekannte kenianische Menschenrechtsaktivist Boniface Mwangi ist nach Angaben seiner Familie in seinem Haus in der Nähe von Kenias Hauptstadt Nairobi festgenommen worden. "Die Polizei ist zu unserem Haus gekommen, hat meinen Ehemann mitgenommen und von Terrorismus und Brandstiftung geredet", erklärte Mwangis Ehefrau Njeri Mwangi am Samstag im Onlinedienst X. Die Polizisten hätten gesagt, er werde in das Hauptquartier der Kriminalpolizei gebracht.
Der Leiter der Menschenrechtsgruppe Vocal Africa, Hussein Khalid, bestätigte im Onlinedienst X die Festnahme Mwangis und erklärte, der Aktivist werde in einem Polizeirevier in Nairobi festgehalten. Dort solle er bis Montag in Polizeigewahrsam bleiben.
Laut einem von einem Aktivisten veröffentlichten Durchsuchungsbefehl wird Mwangi vorgeworfen, "Rowdys" dafür bezahlt zu haben, bei regierungskritischen Protesten am 25. Juni für Unruhe zu sorgen. Damals waren 19 Menschen bei gewalttätigen Ausschreitungen gestorben. Dem Durchsuchungsbefehl zufolge wird Mwangi beschuldigt, in Aktivitäten involviert gewesen zu sein, "die dazu führten, dass Eigentum beschädigt und geplündert und Bürger ausgeraubt oder verletzt wurden." Mwangi verkündete indes in Onlinediensten: "Ich bin kein Terrorist."
Es ist bereits die zweite Festnahme des Aktivisten binnen weniger Monate. Mitte Mai war Mwangi gemeinsam mit der ugandischen Aktivistin Agather Atuhaire in Tansania festgenommen worden. Nach ihrer Freilassung schilderten Mwangi und Atuhaire detailliert Folter und sexuelle Misshandlung durch Sicherheitskräfte.
Im vergangenen Jahr waren in Kenia bei Demonstrationen gegen Korruption und ein umstrittenes Haushaltsgesetz mehr als 60 Menschen getötet und mehr als 80 weitere verschleppt worden, mehrere Menschen sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen bis heute verschwunden.
Unter anderem die schlechte wirtschaftliche Situation des ostafrikanischen Landes und geplante Steuererhöhungen sorgen außerdem für großen Unmut in Kenia. Der Ärger richtet sich gegen den seit 2022 amtierenden Präsidenten William Ruto, der schnellen wirtschaftlichen Fortschritt angekündigt hatte.
J.Oliveira--PC