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Bundesinstitut: Keine Hinweise auf Opioidkrise in Deutschland
In Deutschland gibt es nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nach wie vor keine Hinweise auf eine Opioidkrise wie in den USA. Die Verordnungen von opioidhaltigen Schmerzmitteln, sogenannten Analgetika, sank in Deutschland zwischen 2005 und 2020 um 19 Prozent, wie das BfArM am Dienstag in Bonn mitteilte.
Opioidhaltige Analgetika spielen eine zentrale Rolle in der Schmerztherapie, insbesondere bei der Behandlung starker akuter und chronischer Schmerzen, etwa nach Operationen und bei der Krebsbehandlung. Allerdings haben Opioide starke Nebenwirkungen, sie können schnell in eine Abhängigkeit führen.
Ausgewertet wurden Abrechnungsdaten von rund 25 Millionen Versicherten. Insgesamt bestätigten die Ergebnisse frühere Studien, wonach es in Deutschland keine Hinweise auf eine sogenannte Opioidkrise gibt. In den USA galt die massenhafte Verschreibung des von Purdue Pharma hergestellten Schmerzmittels Oxycontin als Auslöser für die Opioidkrise, bei der durch den Missbrauch von Schmerzmitteln seit 1999 nach Behördenangaben mehr als 700.000 Menschen ums Leben kamen.
Nach den für Deutschland ausgewerteten Daten erfüllten etwa ein Fünftel derjenigen, denen ein Opioid-Analgetikum verordnet wurde, mindestens einmal die Kriterien für einen Langzeitgebrauch. Der häufigste Grund hierfür waren chronische Schmerzen, die nicht durch einen Tumor bedingt waren. Die Ergebnisse zu Missbrauch und Abhängigkeit ließen zwar vermuten, dass insbesondere in der Altersgruppe zwischen 20 und 39 Jahren "in manchen Fällen" der Gebrauch des Medikaments nicht angezeigt war, doch diese Anteile sind dem BfArM zufolge gering.
Auch Heroin ist ein Opioid. Zur Behandlung Heroinabhängiger werden auch andere Opioide eingesetzt, wie zum Beispiel Methadon. Dies verhindert Entzugserscheinungen der Heroinabhängigkeit, erzeugt aber keinen intensiven Rausch.
V.Fontes--PC