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Regierungskritische Journalistin flieht mit Hilfe von NGO aus Russland
Eine von einer Haftstrafe bedrohte regierungskritische russische Journalistin ist mit Hilfe der Organisation Reporter ohne Grenzen nach Frankreich geflohen. "Wir sind sehr erleichtert", sagte der Leiter der Organisation Thibault Bruttin am Montag in Paris. Die 64 Jahre alte Journalistin Jekaterina Barabasch, die den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf kritisiert hatte, riskierte in ihrer Heimat bis zu zehn Jahre Haft wegen der "Verbreitung falscher Informationen".
Barabasch dankte der Organisation für die Hilfe. Die Ausreise habe mehr als zwei Wochen gedauert. "Es war sehr schwierig", sagte sie. Die Journalistin, die unter anderem für das russische Programm des französischen Senders RFI gearbeitet hatte, war im Februar festgenommen und dann unter Hausarrest gestellt worden. Die russischen Strafvollzugsbehörden hatten Barabasch im April als flüchtig gemeldet.
"So viele Menschenleben wurden zerstört, so viele Familien auseinandergerissen", hatte sie kurz vor ihrer Festnahme in Onlinediensten geschrieben. Sie warf Russland vor, die Ukraine zu bombardieren und Städte zu zerstören. Russland hatte Kritik an der Armee und an Militäreinsätzen kurz nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs verboten.
Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wird dieses Verbot immer wieder genutzt, um Kritiker mundtot zu machen. Reporter ohne Grenzen hatte auch der russischen Journalistin Marina Owsjannikowa geholfen, das Land zu verlassen. Sie war im März 2022 weltweit bekannt geworden, weil sie während einer Live-Sendung des russischen Fernsehens ein Anti-Kriegsplakat in die Kamera gehalten hatte.
Zahlreiche russische Oppositionelle und einfache Bürger wurden wegen Kritik am Kreml und am Ukraine-Krieg bereits zu langen Haftstrafen verurteilt. Zehntausende Russen, darunter Oppositionelle, Journalisten und Bürgerrechtler, flohen ins Exil.
F.Cardoso--PC