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Pakistan testet erneut Rakete - Indien kündigt Zivilschutzübungen an
In dem sich zuspitzenden Konflikt mit Indien hat Pakistan am Montag einen zweiten Raketentest vorgenommen. Die Armee sei "voll einsatzbereit", um die nationale Sicherheit zu verteidigen, erklärte der pakistanische Ministerpräsident Shehbaz Sharif. "Der erfolgreiche Teststart zeigt deutlich, dass die pakistanische Verteidigung in guten Händen ist." Indien kündigte unterdessen Zivilschutzübungen für den militärischen Ernstfall in mehreren Bundesstaaten an. UN-Generalsekretär António Guterres rief die beiden verfeindeten Atommächte zur "maximalen Zurückhaltung" auf.
Die Boden-Boden-Rakete habe eine Reichweite von 120 Kilometern, erklärte die pakistanische Armee. Der Raketentest diene "der Sicherung der Einsatzbereitschaft der Truppen", erklärte das Militär weiter. Pakistan hatte bereits am Samstag den erfolgreichen Teststart einer Boden-Boden-Rakete gemeldet, die laut Armee eine Reichweite von 450 Kilometern hatte. In der vergangenen Woche hatte die pakistanische Regierung vor einem angeblich unmittelbar bevorstehenden Angriff Indiens gewarnt.
Das indische Innenministerium habe für Mittwoch "Übungseinsätze für einen effektiven Zivilschutz" beauftragt, teilte ein Sprecher des Informationsministeriums in Neu Delhi, Kanchan Gupta, mit. Dabei sollten "Evakuierungspläne" entwickelt und Zivilisten darin ausgebildet werden, "sich im Falle eines feindlichen Angriffs zu schützen".
Indien wirft Pakistan die Unterstützung eines Anschlags vor, bei dem am 22. April im indischen Teil Kaschmirs 26 Touristen erschossen wurden. Die pakistanische Regierung weist die Vorwürfe zurück. Die Spannungen zwischen den beiden rivalisierenden Nachbarländern haben seit dem Anschlag gefährlich zugenommen. Im Grenzgebiet lieferten sich Soldaten beider Seiten Schusswechsel.
UN-Generalsekretär Guterres warnte am Montag in New York, "eine militärische Konfrontation" müsse unbedingt vermieden werden, da diese "leicht außer Kontrolle geraten könnte". Laut Guterres haben die Beziehungen zwischen den verfeindeten Nachbarländern Indien und Pakistan "einen Siedepunkt" erreicht.
Die Region Kaschmir im nördlichen Himalaya mit rund 15 Millionen mehrheitlich muslimischen Einwohnern ist seit der Unabhängigkeit Indiens und Pakistans im Jahr 1947 geteilt. Beide Länder beanspruchen das Gebiet vollständig für sich und haben bereits zwei Kriege um die Kontrolle der Bergregion geführt.
P.Sousa--PC