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In Algerien inhaftierter Schriftsteller Sansal auf Bitten Steinmeiers begnadigt
Auf Bitten Deutschlands hat Algeriens Präsident Abdelmajid Tebboune den Schriftsteller Boualem Sansal ein Jahr nach dessen Inhaftierung am Mittwoch begnadigt. Tebboune entspreche damit der Bitte von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, teilte das Präsidialamt in Algier mit. Steinmeier dankte Tebboune für die "wichtige humanitäre Geste". Der krebskranke Schriftsteller befinde sich nun "auf dem Weg zur medizinischen Versorgung in Deutschland", erklärte Steinmeier am Abend.
Boualem Sansal ist algerischer und französischer Staatsbürger sowie Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Er war im November 2024 bei seiner Rückreise aus Frankreich am Flughafen in Algier festgenommen worden. Anlass der Festnahme war ein Interview, in dem es unter anderem um die Grenze zwischen Marokko und Algerien ging.
Sansal saß gut ein Jahr in algerischer Haft. Mit seiner Begnadigung kam Tebboune einer ausdrücklichen Bitte Steinmeiers nach. "Der Präsident hat auf diese Bitte reagiert, die aufgrund ihres Charakters und ihrer humanitären Gründe seine Aufmerksamkeit erregt hat", erklärte das algerische Präsidialamt.
Steinmeier hatte Tebboune am Montag gebeten, den französisch-algerischen Schriftsteller angesichts seines hohen Alters und seines "fragilen Gesundheitszustands" freizulassen und dem 81-Jährigen eine medizinische Versorgung in Deutschland zu ermöglichen.
Sansals Begnadigung zeige "auch die Qualität der Beziehungen und des Vertrauens zwischen Deutschland und Algerien", erklärte Steinmeier. Er freue sich, "dass der algerische Staatspräsident meiner Bitte um Begnadigung des Schriftstellers Boualem Sansal entsprochen hat." Sansal habe "auch hier in Deutschland viele Leser und Freunde".
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dankte Steinmeier für dessen Vermittlung. Er habe mit Steinmeier telefoniert, um ihm "meine tiefe Dankbarkeit für die Vermittlung Deutschlands" zu bekunden, sagte Macron. "Wir haben mit unseren deutschen Freunden als vertrauenswürdiger dritter Partei transparent zusammengearbeitet", sagte Macron und dankte Steinmeier dafür, "sich zur Verfügung gestellt zu haben".
Macron hatte vergeblich Sansals Freilassung gefordert und Algerien vorgeworfen, den Schriftsteller "aus reiner Willkür" festzuhalten. Die algerische Justiz verurteilte den Literaten dessen ungeachtet im März zu fünf Jahren Haft. Dem an Krebs erkrankten Schriftsteller wurde eine "Gefährdung der nationalen Einheit" zur Last gelegt.
Das Verhältnis zwischen Frankreich und der ehemaligen Kolonie Algerien ist derzeit durch mehrere, sich überlagernde Konflikte belastet. Zu den Dauerstreitpunkten zählt das häufige Scheitern von Abschiebungen nach Algerien, weil die algerischen Behörden ihren Staatsbürgern nicht die nötigen Papiere ausstellen.
Sansal hatte im Oktober 2024 dem französischen Rechtsaußenmagazin "Frontières" ein Interview gegeben. Darin sagte er, Algerien seien während der französischen Kolonialherrschaft zu Unrecht Gebiete zugeschlagen worden, die eigentlich zu Marokko gehörten.
In Algerien wird dem Schriftsteller in intellektuellen Kreisen wegen seiner Haltung in Bezug auf die Einwanderung und den Islam eine Nähe zu Frankreichs Rechtspopulisten vorgeworfen. Sein 2008 erschienener Roman "Le Village de l'Allemand" ("Das Dorf des Deutschen"), in dem er eine Parallele zwischen Islamismus und Nationalsozialismus zieht, wurde in Algerien zensiert.
Sansal wurde 1944 in Algerien geboren. Er war 18 Jahre alt, als sein Heimatland 1962 nach einem jahrelangen Krieg mit Frankreich unabhängig wurde. Nach seinem Studium in der Hauptstadt Algier engagierte sich der promovierte Ökonom beim Aufbau des Staatsapparats in seiner Heimat. Er lehrte an der Universität, arbeitete in der Privatwirtschaft und wurde schließlich ranghoher Beamter im Industrieministerium.
Sansal sei in den "höchsten Kreisen" der staatlichen Macht in Algerien vertreten gewesen, sagte der französisch-algerische Schriftsteller Kamel Bencheikh. 2003 fiel Sansal jedoch wegen seiner kritischen Haltung gegenüber der Regierung und der Arabisierung des Bildungswesens in Ungnade.
In seinem Debütroman "Le Serment des barbares" ("Der Schwur der Barbaren") hatte der Autor 1999 den wachsenden Einfluss fundamentalistischer Kräfte in Algerien thematisiert. In Frankreich traf das Buch auf wohlwollende Reaktionen.
Für sein literarisches Werk wurde Sansal in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. 2011 erhielt er in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
J.Pereira--PC