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Russell in Kanada obenauf - Konkurrenz für McLaren?
Silberpfeil statt Papaya-Bolide: Mercedes-Pilot George Russell hat im zweiten freien Training zum Großen Preis von Kanada die schnellste Runde gedreht und damit sein Team vorerst zu einem möglichen Gegner für die favorisierten McLaren gemacht. Der Brite war auf dem Circuit Gilles-Villeneuve in 1:12,123 Minuten am schnellsten - Lando Norris folgte im McLaren mit 0,028 Sekunden Abstand. Platz drei nahm Kimi Antonelli im zweiten Silberpfeil ein. Weltmeister Max Verstappen war im Red Bull nach seiner Auftakt-Bestzeit nicht mehr schnellster Mann und wurde nur Neunter.
Während der McLaren im Vorfeld neue Teile am Front- und Heckflügel sowie der vorderen Radaufhängung bekommen hatte, verbesserte Mercedes die Unterböden - scheinbar mit Erfolg. Ob sie oder doch ein anderes Team den Favoriten Norris und dem WM-Führenden Oscar Piastri aber wirklich gefährlich werden können, bleibt abzuwarten. Am Samstag folgen die letzten Übungsrunden (18.00 Uhr/Sky) und das Qualifying (22.00 Uhr), am Sonntag steigt der Grand Prix (20.00 Uhr/beides RTL und Sky).
Verstappen hatte sich zuletzt eigentlich auf dem Level von Mercedes gewähnt. "Wenn wir um ein Podium kämpfen können, mit Ferrari und Mercedes, wäre das schon eine gute Leistung", sagte der 27-Jährige. McLaren sei hingegen "nicht mal in meinem Kopf", weil sie so schnell seien. Der Niederländer steht zudem bei elf Strafpunkten und muss sich noch im Rahmen des Kanada-Grand-Prix und des Rennens in Spielberg vor einer Rennsperre fürchten. In Montréal jagt er seinem vierten Sieg in Folge hinterher. Es wäre ein Rekord, doch die zweite Zeitenjagd zeigte, dass dies ziemlich schwierig werden könnte.
Hinter den Top drei reihten sich im zweiten Training zudem Alexander Albon (Williams), Fernando Alonso im Aston Martin, Piastri, Carlos Sainz im zweiten Williams und Rekordweltmeister Lewis Hamilton (Ferrari) ein. Die Top-10 komplettierte der Neuseeländer Liam Lawson (Racing Bulls).
Für Nico Hülkenberg zeichnet sich nach seinem überraschenden fünften Platz in Spanien ein schwieriges Wochenende ab. Nach dem letzten Platz in FP1 fuhr der Emmericher in seinem Sauber immerhin auf Platz 14. Ohnehin hatte der 37-Jährige schon die Erwartungen gebremst, auf dem Circuit Gilles-Villeneuve könnten sich die Updates aus Barcelona wegen einer anderen Streckencharakteristik "ziemlich unterschiedlich" auswirken.
Ferraris Charles Leclerc erlebte derweil einen Freitag zum Vergessen. Bei einem Unfall nach knapp 15 Minuten in der ersten Session zerlegte er seinen SF-25 und löste eine rote Flagge aus. Nach dem heftigen Einschlag teilte Ferrari später mit, dass an seinem SF-25 das Chassis getauscht werden müsse und der Monegasse somit den restlichen Tag verpasste. Dennoch reichte seine schnellste Runde zu Platz zehn. Am Samstag soll sein Auto aber wieder einsatzbereit sein.
Anschließend sorgte auch Lokalmatador Lance Stroll für einen Crash - beim Kanadier dauerte es im zweiten Durchgang nur rund sieben Minuten. Stroll ist nach seiner Handverletzung, die ihn an einer Teilnahme beim Rennen in Spanien gehinderte hatte, passend zu seinem Heim-Grand-Prix zurück.
S.Pimentel--PC