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Frankreichs Menschenrechtskommission beklagt Rassismus in der Medizin
Die französische Menschenrechtskommission hat eine schlechtere medizinische Behandlung von Menschen mit afrikanischen und maghrebinischen Wurzeln angeprangert. Diese seien häufig mit dem Vorurteil konfrontiert, Symptome zu übertreiben oder gar zu simulieren - was ihre korrekte medizinische Behandlung verzögere oder verhindere, hieß es in einer am Mittwoch in Paris veröffentlichten Studie des Gremiums.
Ein weißer Mann hat demnach 50 Prozent mehr Aussicht, als "lebensgefährlich verletzt oder erkrankt" eingestuft zu werden als eine schwarze Frau. Eine schwarze Frau werde im Fall von Schmerzen im Brustkorb seltener zum Notfall erklärt, "da schwarze Patienten verdächtigt werden, ihre Symptome zu übertreiben", heißt es in der Studie. Diese stützt sich auf eine Befragung von gut 1500 Ärzten und Pflegekräften aus Frankreich, Belgien, der Schweiz und Monaco.
Dafür stehe etwa die Bezeichnung "Mittelmeersyndrom". "Dieses Syndrom, dessen Existenz niemals nachgewiesen wurde, ist ein medizinisches Vorurteil, das die Qualität der medizinischen Behandlung und damit auch die Lebenserwartung der Patienten beeinträchtigt", betonen die Autoren des Berichts.
Sie verweisen auf zwei Frauen namens Naomi Musenga und Aïcha die 2017 und 2023 gestorben waren, weil Ärzte ihre Schmerzen unterschätzt hatten. Insbesondere bei Geburten würden Frauen mit afrikanischen Wurzeln weniger sorgfältig medizinisch behandelt. Die Menschenrechtskommission fordert daher eine verpflichtende Fortbildung für Menschen im Pflegebereich zum Thema Rassismus.
Ferreira--PC