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Mord an Japans Ex-Regierungschef Abe: Angeklagter bekennt sich schuldig
Rund drei Jahre nach der Ermordung des japanischen Ex-Regierungschefs Shinzo Abe hat sich der Angeklagte schuldig bekannt. "Alles ist wahr, ich habe es getan", sagte Tetsuya Yamagami am Dienstag beim Prozessauftakt in der westjapanischen Stadt Nara und gestand den Mord an dem Ministerpräsidenten. Der Anwalt des 45-Jährigen betonte zugleich, sie würden bestimmte Anklagepunkte anfechten, darunter Verstöße gegen Waffengesetze wegen der angeblichen Nutzung einer selbstgebauten Waffe.
Yamagami droht bei einer Verurteilung wegen Mords eine langjährige Haftstrafe. Das Urteil wird im Januar erwartet.
Abe war am 8. Juli bei einem Wahlkampfauftritt in Nara niedergeschossen worden. Wenige Stunden später wurde der 67-Jährige im Krankenhaus für tot erklärt. Yamagami soll Abe laut japanischen Medien ins Visier genommen haben, weil er den konservativen Politiker mit der als Moon-Sekte bekannten Vereinigungskirche in Verbindung brachte, die er für finanzielle Schwierigkeiten seiner Familie verantwortlich macht. Seine Mutter hatte Medienberichten zufolge als Beweis ihres Glaubens etwa 100 Millionen Yen (damals umgerechnet etwa eine Million Dollar) an die Kirche gespendet.
Eine der zentralen Fragen in dem Prozess ist laut japanischen Medien, ob wegen "religiösen Missbrauchs" in Yamagamis Kindheit mildernde Umstände vorliegen. Der Vereinigungskirche wird vorgeworfen, unter ihren Mitgliedern die Vernachlässigung von Kindern zu fördern und sie finanziell auszubeuten. Die Kirche bestreitet die Vorwürfe.
Nach Abes Mord hatten Ermittlungen zu einer Reihe von Enthüllungen über enge Verbindungen zwischen der Kirche und vielen konservativen Abgeordneten der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) geführt - vier Minister traten zurück.
Die Ermordung von Abe erschütterte Japan. Waffengewalt ist in Japan äußerst selten. In dem ostasiatischen Inselstaat gelten strikte Waffengesetze.
J.Oliveira--PC