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Ex-Kickboxer Tate in Rumänien wegen Verdachts auf Menschenhandel inhaftiert
Der ehemalige britische Kickboxer und umstrittene Influencer Andrew Tate ist in Rumänien wegen Vorwürfen des Menschenhandels, der Vergewaltigung und Gründung einer kriminellen Vereinigung inhaftiert worden. Nach seiner Festnahme am Donnerstagabend ordnete ein Haftrichter am Freitag eine 30-tägige Untersuchungshaft für den Briten an, wie eine Sprecherin der Anti-Mafia-Staatsanwaltschaft mitteilte. Auch Tates Bruder Tristan sowie zwei rumänische Staatsbürger, die mit ihm festgenommen worden waren, kommen zunächst 30 Tage lang in Haft.
Tates Anhörung vor einem Gericht in der Hauptstadt Bukarest habe mehrere Stunden gedauert, sagte die Sprecherin der rumänischen Staatsanwaltschaft zur Bekämpfung organisierter Kriminalität (DIICOT), Ramona Bolla, der Nachrichtenagentur AFP. Ihrer Behörde zufolge sollen die beiden Tate-Brüder gemeinsam mit den beiden Rumänen Anfang 2021 eine kriminelle Bande gegründet haben mit dem Ziel, in Rumänien und weiteren Ländern Menschenhandel zu betreiben.
Die Verdächtigen hätten Frauen zu sexuellen Handlungen gezwungen um "pornografische Inhalte zu produzieren und sie im Internet zu verbreiten", hieß es. Bislang wurden sechs Frauen ausfindig gemacht, die sexuell ausgebeutet worden sein sollen. Laut Staatsanwaltschaft hatten die Tate-Brüder den Frauen zunächst vorgemacht, sie hätten Gefühle für sie. Dann hätten sie die Frauen gefangen gehalten und sie gewaltsam zu Prostitution und zur Produktion von Porno-Filmen gezwungen.
Im Zuge der im April eingeleiteten Ermittlungen haben bereits Durchsuchungen an mehreren Orten im Land stattgefunden. Rumänischen Medien zufolge wurden im Frühling zwei Frauen, darunter eine US-Bürgerin, auf einem Anwesen der Tate-Brüder befreit.
Tate, der vor einigen Jahren mit seinem Bruder nach Rumänien gezogen war, ist wegen frauenfeindlicher Äußerungen aus mehreren Onlinediensten verbannt worden. So schrieb er, Frauen, die Opfer sexueller Übergriffe würden, seien selbst schuld daran. Seit dem Verkauf des Kurzbotschaftendienstes Twitter an Multimilliardär Elon Musk darf Tate die Plattform wieder nutzen. Dort hat er 3,6 Millionen Abonnenten.
Am Mittwoch war Tate dort mit der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg aneinandergeraten, nachdem er getwittert hatte, er besitze Autos, die "enorme Emissionen" produzieren. Auf Tates Festnahme reagierte Thunberg mit einem ironischen Kommentar auf Twitter: "Das passiert, wenn man seine Pizza-Kartons nicht recyclet", schrieb sie. Der Kommentar wurde millionenfach mit "gefällt mir" kommentiert.
Mit ihrer bissigen Bemerkung spielte Thunberg offenbar auf Mutmaßungen an, die rumänischen Behörden könnten Tates Aufenthaltsort dank eines Pizzakartons in einem Video herausbekommen haben, das er am Mittwoch an die Schwedin adressiert hatte. Die zuständige Staatsanwaltschaft wies dies zurück. "Da gibt es keinen Zusammenhang", sagte Bolla. "Um festzustellen, ob sich eine Person im Land aufhält, nutzen wir eine ganze Reihe von Mitteln."
Ein Sprecher von Thunberg erklärte gegenüber AFP, die Klimaaktivistin habe nur einen "Witz" gemacht. Die rumänischen Behörden seien nicht mit ihr in Kontakt getreten.
Die Ermittler waren Tate schon länger auf der Spur. Anfang 2021 hatten sie bereits eine Villa des Promis durchsucht.
Tate, der auch die US-Staatsbürgerschaft hat, war 2016 in der Fernsehshow "Big Brother" aufgetreten. Er wurde jedoch aus der Sendung ausgeschlossen, nachdem ein Video aufgetaucht war, in dem er eine Frau schlägt.
A.Motta--PC