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Verstappen und Red Bull "on fire" - Piastri wirft McLaren weg
Max Verstappen fährt in seinem wundergeheilten Red Bull erneut allen davon, die McLaren dagegen sind plötzlich äußerst angreifbar: Der Formel-1-Weltmeister hat auch den Grand Prix in Aserbaidschan gewonnen und wirkt auf einmal wieder wie ein Titelkandidat - WM-Spitzenreiter Oscar Piastri dagegen warf seinen McLaren in den Straßen von Baku bereits auf der ersten Runde weg, verbrachte das Rennen schlecht gelaunt am Streckenrand und blieb erstmals in diesem Jahr punktlos. Auch sein Teamkollege Lando Norris kam nach einem verpatzten Boxenstopp nicht über Rang sieben hinaus.
"Wir sind on fire", funkte Verstappen im Ziel an die Box, "was für ein unglaubliches Rennen." Neben ihm durften Mercedes-Fahrer George Russell und Williams-Pilot Carlos Sainz auf dem Podest feiern, doch der Mann des Tages war eindeutig der Niederländer. Der immer noch große Rückstand auf Piastri im WM-Klassement beträgt 69 Punkte, aber die Form des Titelverteidigers und seines Teams lässt auf interessante kommende Wochen schließen.
Erstmals seit 15 Monaten gewann Verstappen zwei Grands Prix in Folge, es sei "schwer zu sagen", was die Saison nun bringen werde: "Aber die letzten beiden Rennen waren großartig." Die nächste Strecke in Singapur (5. Oktober) werde nun "komplett anders, aber mal sehen, was wir dort schaffen können", sagte Verstappen.
Für McLaren war es ein verlorenes Wochenende. Der sonst so abgeklärte Piastri beging einen völlig unnötigen Fahrfehler, damit endete für ihn eine Serie von 34 Grands Prix in den Punkten. Länger schafften das in der Formel 1 nur Lewis Hamilton (48) und Verstappen (43). Norris verkürzte den Rückstand bloß minimal, ihm fehlen nun 25 Zähler auf Piastri. Es sprach am Sonntagabend auch niemand mehr über die Team-WM, die McLaren schon in Baku hätte gewinnen können - dafür genügte aber die Performance bei weitem nicht. Keine Punkte gab es erneut für Nico Hülkenberg im Sauber.
Dem Rennsonntag vorausgegangen war eine höchst turbulente Qualifikation am Samstag mit zahlreichen Unfällen und dem Rekordwert von sechs Roten Flaggen. Am Start stellte sich das Feld dadurch sehr ungewöhnlich auf. Das galt nicht für die Pole Position, die hatte Verstappen bereits zum sechsten Mal in dieser Saison inne. Dahinter allerdings folgten in Sainz und Liam Lawson (Racing Bulls) zwei Piloten, die dort niemand vermutet hatte. Weiter hinten dafür einige Autos, denen ein Geschwindigkeitsvorteil zugetraut werden durfte: Natürlich die McLaren Norris (Startplatz 7) und Piastri (9), aber auch Charles Leclerc (10) und Hamilton (12) in den Ferrari.
Die beiden Hauptkonkurrenten, so sah man es bei Red Bull, "werden die McLaren sein", sagte Motorsportberater Helmut Marko vor dem Start, "das hängt aber davon ab, wie sie durch das Feld kommen." Sie kamen allerdings überhaupt nicht gut durchs Feld - Piastri kam nicht einmal durch die erste Runde. Der Australier legte zunächst einen Frühstart hin, bremste daher wieder ab, fiel zurück und war plötzlich am Ende des Feldes. Wenige Kurven später endete der Versuch einer Aufholjagd bereits in der Leitplanke.
Und auch für Norris ging es erstmal in die falsche Richtung, von hinten rauschte Leclerc heran und ging vorbei. Norris war nun zwischen den beiden Ferrari gefangen. An der Spitze war Verstappen souverän unterwegs, baute seinen Abstand auf Sainz recht problemlos auf bis zu zehn Sekunden aus. "Brillant, Kumpel! Weiter so", funkte sein Renningenieur dem Weltmeister ins Ohr.
Verstappen absolvierte bald in aller Ruhe seinen Reifenwechsel, Norris dagegen verlor bei seinem Stopp noch ein wenig Zeit. Für den Titelkandidaten blieb es an diesem Tag ein Kampf mit den Ferrari im vorderen Mittelfeld.
P.Serra--PC